Beitrag zuletzt aktualisiert am 27. September 2020
Das Samurai Museum in Zehlendorf ist doch mal eine Empfehlung, die Du noch nicht in jedem Touristenführer findest. Ja, es könnte auch für uns verwöhne Berliner interessant sein.
Allgemeines
Das Samurai Art Museum umfasst mehr als 40 Rüstungen, 200 Helme, 150 Masken,160 Schwerter und anderen Schwertschmuck. Die Räumlichkeiten sind ansprechend in einem Blaugrauen Betonlook gehalten und klimatisiert. Die Ausstellung befindet sich in einem Quadratisch wirkendem Raum und in der Mitte sind Sitzmöglichkeiten um die Ausstellungsstücke auf sich wirken zulassen.

Samurai Rüstungen
Samurai Filme haben doch die meisten von uns verschlungen. Die heldenhaften Schwertkämpfer in dünnen Gewandungen verteidigen mit Mut und Ehre die Schwachen.
Sobald Du die Ausstellungsräume betrittst, wirst Du erkennen, dass der Auftritt der Samurai in der Realität anders war. Ihre Masken und Rüstungen sollten schon vor dem Kampf Eindruck machen und dem gegenüber in Angst versetzen. Sie sind sehr aufwändig verarbeitet und je nach Epoche aus verschiedenen Materialien verarbeitet. Ältere Rüstungen hatten einen hohen Anteil an Leder und Materialien die vor Schnittverletzungen schützten und die späteren Samurai Rüstungen bestanden wegen der Schusswaffen, die es nun gab, zu einem Großteil aus Metall. Die Stoffe waren für die Zeit hochwertig verarbeitet, besaßen Verzierungen und Kettenelemente die den Besitzer vor Verletzungen schützte.
Samurai Helme
Besonders beeindruckend sind die Helme. Die Dinger sehen sehr schwer aus und an einigen zum Beispiel aus der Momoyama Epoche waren riesige Hörner verarbeitet. Sind die Samurai wirklich mit diesen Helmen in die Schlachten gezogen? Viele waren toll verziert. Sie hatten Aufsätze, an denen die Wappen der Fürstentümer befestigt wurden oder Drachen und andere Symbole für Macht und Stärke eingearbeitet oder aufgesetzt waren.

Samurai Masken
In der Ausstellung gab es eine Sammlung an Masken. Sie wurden zum Schutz der Krieger getragen. Zum einen deckten sie das Gesicht zu großen Teilen ab und schützten den Hals vor Schwerthieben und Pfeilen. Auch hier kann man ganz gut erkennen das sich Aufgrund der Änderung der Zeiten und hinzukommen von Schusswaffen, zum Schutz der Krieger, mehr Metalle verarbeitet wurden.
Samurai Schwerter
Ja die Schwerter waren die Aushängeschilder unserer Film-Samurai. Die Sammlung, die ihr im Samurai Museum anschauen könnt, ist sehr Umfangreich. Es werden verschiedene Größen und Arten gezeigt. Dass die Klingen und Hüllen etwas Besonderes sind, das haben wir aus diversen Filmen mitgenommen. Du kannst Schutzplättchen (Tsuba) die sonst am oberen Ende des Griffs sitzen, und oft sehr filigrane Intarsien besitzen betrachten. Für Leihen wie ich es bin, waren diese Platten besonders interessant. Es gab viele Motive zu bestaunen.
Mein Fazit
Ich fand die Ausstellung beeindruckend. Schaut euch die Rüstungen, Masken und Schwerter unbedingt einmal an.
Kritik: Ich hätte gerne mehr Hintergrundinfos gehabt. Mehr über das wirkliche Leben der Samurai erfahren. Wie die Struktur innerhalb der Samurai aufgebaut war. Ob es so wie bei den Rittern in Europa war und nur Adlige in diesen tollen Rüstungen in den Kampf zogen. Wie man Samurai werden könnte. Was jeder Samurai können musste oder wo drauf sich Samurai spezialisierten. Vielleicht das Leben von Samurai X darstellen.
Eventuell wäre ein Audio Guide mit Nummern wie in der alten Nationalgalerie möglich? Rüstung X Beschreibungstext + Audioguide ID und dann mehr Infos zur Rüstung X.
Das, was ich dort gesehen habe war Klasse, nur hätte gerne mehr neues Wissen mitgenommen.
Anfahrt zum Samurai Museum

Bus: 110 Haltestelle U-Bahn Oskar Helene Heim
U-Bahn: U3 Haltestelle Oskar Helene Heim
Das Samurai Museum ist ein bisschen versteckt in Zehlendorf unter einer Senioren-Residenz gelegen. Wenn Ihr dort ankommt, müsst ihr entweder mit dem Fahrstuhl in den Keller (3. Untergeschoss) fahren oder die Treppe am Eingang nach unten nehmen.