Beitrag zuletzt aktualisiert am 6. Juli 2024
Wir haben in diesem Jahr am Mammutmarsch Berlin teilgenommen. Wir hatten uns für die 30 km Strecke entschieden und die Tickets im November des Vorjahres geholt.
Natürlich machten wir uns Gedanken, wie wir uns auf die Strecke vorbereiten, also haben wir im Vorfeld ein paar Wanderungen unternommen. Wir veröffentlichen immer mal wieder Touren auf Koomot, hauptsächlich Berlin und Brandenburg und gelegentlich Wanderungen und Spaziergänge im aktuellen Urlaubsgebiet.
Der Tag der Tour nährte sich und die Mammutmarsch Veranstalter sendeten uns Infomails zur Strecke und zur zwingend notwendigen Ausrüstung. Hier sollte man sich, soweit man keine eigenen Erfahrungswerte hat, genau an die Angaben der Veranstalter halten. Wobei man auf der 30 km Tour, die man in 5 bis 6 Stunden laufen kann, vielleicht auf eine Taschenlampe verzichten und die Menge an Wasser auf die Jahreszeit und dem eigenen Bedarf anpassen könnte. Wir haben uns an die Vorgaben gehalten, da wir nicht genau wussten, was und erwartet.
Unser Mammutmarsch
Wir hatten uns für das Startfenster 9:20 Uhr eingetragen und sind etwa 9:00 Uhr im Strandbad Plötzensee angekommen.
Die Organisation war spitze, es gab verschiedene Stände für die Abholung der T-Shirts und Merchandising Artikel und der Merch ist ansprechend gemacht die Mammutstofftiere sind niedlich und viele Wanderer hatten die Mammuts an ihren Rucksäcken. Das Design der Mammutmarsch Produkte hat mir richtig gut gefallen, die sind mit Liebe zum Detail erstellt.

Nun ging es zum Start. Nachdem wir unsere Laufbändchen erhalten hatten, ging es in den Startbereich. Ich war beeindruckt, wieviele Personen sich da befanden. Die Teilnehmer der 30 & 55 km Strecken starteten gemeinsam, trennten sich und wurden kurz vor dem Schloss Charlottenburg wieder zusammen geführt. Vom Dach eines Häuschens begrüßte uns ein Sprecher, dessen Stimme schon ein wenig ramponiert war und feuerte uns beim Start mit dem “Mammut… Marsch!” Schlachtruf an. Das war toll und hat für Gänsehaut gesorgt.

Nun ging es auf die Strecke als Erstes in Richtung Spandauer Schifffahrtskanal. Angekommen an der Autobahnbrücke der Stadtautobahn trennte sich die 55 km Strecke von der 30er Strecke und für die 30er ging es in den Jungfernheide-Park und für die 55 km Wanderer weiter in Richtung Spandau, Pichelswerder und Havel.
Auf der Strecke gab es immer wieder Toiletten und an Ampeln und Straßen, die stärker befahren waren Ordner, die bei der Überquerung halfen.
Am Schloss Charlottenburg war der erste von zwei Zwischenstopps, auch hier war die Organisation perfekt, kurze Schlangen an den verschiedenen Ständen. Kaffee, Tee, HotDogs, Snacks wie Bananen, Waffeln und zur Begeisterung meiner Frau Nutella Toasts.
Was ich gerne extra erwähne, es waren viele Toiletten aufgestellt und deswegen auch nicht so übermäßig benutzt, wie man es von anderen Events kennt, außerdem gab es Waschmöglichkeiten.
Wieder auf der Strecke ging es jetzt in Richtung Berlin-Mitte. Der Tross an Menschen war beeindruckend. Wir liefen durch Moabit am Bellevue, dem Kanzleramt und dem Hauptbahnhof vorbei bis nahe dem Reichstag.


Der zweite Zwischenstopp war auf dem Platz vor dem Berliner Ensemble zur Verpflegung, die man schon am Schloss bekommen hatte, kamen jetzt zur Begeisterung meiner Frau Gummibärchen und Schokoriegel hinzu. Auf den Bananen, die ausgeteilt wurden, waren kleine Motivationssprüche geschrieben.
Die letzten 9 km unseres Mammutmarschs waren angebrochen. Nun ging es zurück zum Hauptbahnhof und den Spandauer Schifffahrtskanal entlang zurück in Richtung Plötzensee, weiter in die Rehberge. Hier hatten wir schon das Ziel vor Augen und drehten in die Rehberge ab. Das war fies und tat jetzt doch in den Beinen weh. Das letzte Stück zog sich hin, die kleinen Anstiege auf dem letzten Stück brachten einige der Teilnehmer zum Fluchen.


Zurück am Plötzensee hörte man schon die Anfeuerungen im Ziel. Der Zieleinlauf mit den Leuten, die einen mit Rasseln und Anfeuerungsrufen empfingen, waren toll. Auch hier muss man den Mammutmarsch Veranstaltern ein Lob aussprechen.
Nachdem wir unsere Medaille in Empfang genommen hatten, haben wir uns auf zwei weiche Kinosessel gesetzt und die Leute beobachtet. Durch humpeln zu erkennende Schmerzen in den Beinen und zufriedene Gesichter waren vorherrschend.

Mit 50 Euro pro Person ist der Mammutmarsch nicht gerade günstig. Für Menschen, die sich den Mammutmarsch nicht leisten können und diesen selbst machen wollen, gibt es die Möglichkeit, die Karte als Volonteer zu erarbeiten. Genaue Informationen findest Du auf deren Webseite.
Mein Fazit
Uns hat der Mammutmarsch sehr gut gefallen. Die Organisation war spitzenmäßig, wie schon oben erwähnt, die Verpflegung war den Umständen entsprechend sehr gut, es gab genug sanitäre Anlagen. Der Streckenverlauf war interessant und für nicht Berliner mit den Sehenswürdigkeiten bestimmt ein Höhepunkt. Im Nachgang habe ich recherchiert, dass ca. 7000 Menschen an dem Event teilgenommen haben und das fand ich beeindruckend.
Ich werde mit großer Wahrscheinlichkeit nicht wieder an einer Tour dieser Art teilnehmen. Ich hatte vor sehr langer Zeit mal „Ich bin dann mal weg“ von H.P. Kerkeling gehört und nicht richtig verstanden, was er meinte, als er sagte, jede/r muss in seine/r Geschwindigkeit laufen. Hier habe ich dafür ein sehr gutes Beispiel erlebt.
Es gab immer wieder kleinere Grüppchen von mehreren Leuten, die nebeneinander laufen wollen und an die man nicht vorbei kommt, wenn man nicht auf irgendeine Art drängelt. Während wir uns der Situation ergeben hatten und unseren Laufrhythmus, an dem der vor uns Laufenden angepasst hatten, setzen sich immer wieder Personen mit Ellenbogen durch…. Wir zogen dann an breiteren Stellen an diesen Gruppen vorbei.
Diese Anpassung der eigenen Geschwindigkeit an andere Personen stresst mich und wenn ich dann doch noch mal eine Pause einlege, weil wir etwas trinken wollen, die Schuhe gelockert werden müssen oder man einfach mal in die Runde schauen möchte, holen einen diese Grüppchen wieder ein und ich stehe wieder vor dem Laufrhythmus Dilemma.
Ich habe weniger getrunken und konnte mich durch Druck, den ich mir dann selbst machte, wie weniger Pausen schlechter regenerieren. Das Genießen der Umgebung und Eindrücke vielen dadurch an einigen Stellen weg.
Zum Mammutmarsch Berlin haben die Veranstalter folgende Zahlen an uns Teilnehmer geschickt. Die 30 km Strecke wurde von 94,6% der Teilnehmer geschafft. Die 55 km Strecke haben 87,2% der Teilnehmer gemeistert.
Es kommt auf die Länge der Strecke und der eigenen Kondition an. Jemand, der regelmäßig längere Spaziergänge und Wanderungen unternimmt, schafft die Strecke von 30 km in 5 bis 6 Stunden. Die Strecke vom 55 km ist für trainierte Wanderer in 11 Stunden zu meistern. Hier kommt es auf die eigene Kondition an. Um in 24 Stunden die 100 km zu laufen, musst Du eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 4.2 km laufen. Dafür solltest Du dementsprechend trainiert sein.