Beitrag zuletzt aktualisiert am 6. Juli 2024
Mit dem Disgusting Food Museum in Mitte hat ein weiteres besonderes Museum in Berlin seine Pforten eröffnet. Mit den Körperwelten und dem Medizinmuseum haben wir schon spezielle Museen bei denen es beim Ansehen der Exponate, der ein oder anderen Person nicht so gut geht.
Im Disgusting Food Museum geht es um das Essen und das Trinken in unterschiedlichen Kulturen. Das, was wir hier als unappetitlich bis absolut ungenießbar empfinden, wird in anderen Regionen der Welt als Delikatesse, Heilmittel oder Aphrodisiakum verzehrt.
Der Eingangsbereich ist hell erleuchtet. Nachdem ihr bezahlt habt, erhaltet ihr eure Ticket-Kotztüte. Nun warum? Einige der Exponate sind nichts für Menschen mit einem leicht reizbaren Magen. Ich hatte mich noch über den schmunzelnden Ticketverkäufer gewundert. Nachdem ich mir das dritte Exponat angeschaut hatte, verstand ich, warum uns am Eingang eine Spuktüte mitgegeben wurde. Mehr in Detail.
Der Rundgang beginnt, mit Tieren, die beim Verzehr Krankheiten übertragen könnten, die Fledermaus, die für die Übertragung von Covid verantwortlich sein könnte, ist auch dabei. Er setzt sich mit in Alkohol eingelegten Tieren wie Schlangen, die Analdrüse vom Biber oder Mäusebabys fort.
Beim Käse, der für uns ein ganz normales Produkt aus dem Supermarkt ist, wird Lab zum Verdicken der Milch genommen. Ursprünglich wurde Lab aus den zerstückelten Mägen von jungen Rindern zur Produktion von Käse gebraucht. Heute wird Lab synthetisch hergestellt.
Auf Sizilien wird “Carsu Mazu” der sizilianische Maden-Käse gegessen. Der Käse wird angeschnitten und Käsefliegen legen ihre Eier ab. Die Maden, die schlüpfen, fressen sich durch den Käse und die Exkremente werden Teil des Käses. Besonders gesund soll der Käse nicht sein, trotzdem ist er bei Einheimischen beliebt.
Interessant war die Reaktion einiger Besucher, die bei dem Exponat mit Infos zu den Hunden, die in Asien gegessen werden, angeschaut haben. Es ist kaum bekannt, aber in Bayern gibt es auch Ecken, in der Hunde für den Verzehr gezüchtet wurden. Weil das verboten ist, wird dort drüber wenig gesprochen. Allerdings ist das in China eine andere Hausnummer, bei einem Hunde-Festival werden schon mal 15000 Hunde gegessen.
Mein Fazit:
An einigen Stellen war es schon unangenehm und ich habe mir einfach eine kurze Auszeit genommen, bevor ich mir die nächsten Exponate angeschaut habe. Trotz Ekel gibt’s hier viel zu lernen! Die getrockneten Mehlwürmer als Zusatz in Lebensmitteln oder Heuschrecken, die wir schon im Supermarkt als Burger kaufen können, sind ein klasse Beispiel, wie sich Ess-Kulturen verändern können. Heuschrecken und Heimchen habe ich selbst auf einem Foodfestivel gegessen, ein wenig trocken, aber leicht nussig.