Beitrag zuletzt aktualisiert am 6. Juli 2024
Direkt an der Kantsraße des Berliner Ortsteils Charlottenburg (City West) steht das Theater des Westens.
Im Stil des wilhelminischen Historismus wurde es 1895/1896 von Bernhard Sehring errichtet.
Die ‘Theater des Westens GmbH’ war damals der erste Betreiber und wurde 1896 mit dem Märchenschauspiel ‚Tausend und eine Nacht‘ eröffnet.
Es gab einige Hochs und Tiefs während der Spielzeiten. (siehe unter Geschichte)
Was wird im Stage Theater des Westens gespielt?
Was aktuell im Stage Theater des Westens läuft, erfahren Sie hier.*
Im Jahr 2003 wurde das Gebäude zum vorerst letzten Mal umgebaut und das Theater mit dem Musical ‚Les Misèrables‘ im September 2003 wiedereröffnet. Es werden seitdem von ‚Stage Entertainment‘ keine festen Ensembles gezeigt, sondern Langzeitaufführungen mit Produktionen von ‚Stage Entertainment‘.
Bekannte Produktionen waren in den Jahren 2006 bis 2008 ‚Tanz der Vampire‘ oder ‚Elisabeth‘. ‚Der Schuh des Manitu‘ oder ‚We will rock you‘ wurden in den Jahren 2010 bis 2013 gezeigt.
Für die kommenden Jahre glänzt das Theater mit den Aufführungen ‚Mamma Mia!‘ ,Chicago` ‚Ich war noch niemals in New York‘ und ,Tanz der Vamiere`.
Die aktuellen Shows finden Sie auf der Übersichtsseite von Stage Entertainment.
Die Tickets für die jeweiligen Vorstellungen können online sowie vor Ort an der Abendkasse erworben werden.
Sie können direkt bei eventim DE* online buchen.
Das Stage Theater des Westens lässt seine Gäste auch mal hinter die Kulissen schauen. Dafür ist der Tag der offenen Tür gedacht. An diesem Tag können je nach Produktion, die Kostümschneiderei und die Maskenabteilung besichtigt werden. Zur Besichtigung gehört ebenfalls die Bühne mit der Originalkulisse.
Geschichtliches zum Theater des Westens
Ab dem Jahr 1989 konnte das Haus, wegen des ausbleibenden Erfolges, nur als Opernbühne und ab 1908 als Operettentheater genutzt werden. Durch einen Brand im Jahr 1912 wurde das Gebäude schwer beschädigt. Durch eine Wiederherstellung hielt die Oper im Jahr 1922 Einzug und eine ‚Gemeinnützige Aktiengesellschaft Große Volksoper‘ wurde gegründet.
Eine Schließung folgte im Jahr 1925 durch die Folgen der Hyperinflation in der Weimarer Republik. Während des wirtschaftlichen Aufschwungs der weltweiten Konjunktur in den 1920er Jahren wurde Carl Richter neuer Direktor. Ein unüberschaubares Labyrinth war dann Folge der ständig wechselnden Pachtverträge mit wechselnden Direktoren und künstlerischen Leitern. Ein ständig wechselnder Spielplan ließ dadurch die Aufführungen des Theaters in Konkurrenz zu den Ausstattungsrevuen geraten.
Die neuen Revuen ‚Der Zug nach dem Westen‘ und ‚Wissen sie schon …?‘ von Emil Schwarz, dem neuen künstlerischen Leiter, zeigten keine großen Erfolge. Das Theater wurde dann von Hans Lüpschütz übernommen, der traditionelle Stücke mit modernen Aufführungen mischte. Eine Wiedereröffnung des Theaters fand nach der Pachtübernahme der Brüder Alfred und Fritz Rotter statt. In der Zeit des Nationalsozialismus gerieten die Gebrüder in einen finanziellen Skandal. Sie wurden in dieser Zeit zum Hassbild des „jüdischen Finanzhasardeurs“, woraus die Bestellung des neuen Leiters Herr Spitz folgte. Herr Spitz plante ein volkstümliches Operettenprogramm. Nach der Machtergreifung 1933 wurden alle Theaterdirektoren aufgefordert, die Parole Kraft durch Freude (KdF) wahr zu machen.
Erst im Dezember 1934 wurde das Theater wiedereröffnet und erhielt den Namen Volksoper.
Aber während des Zweiten Weltkrieges Ende 1943 konnten einige Theater wieder bespielt werden, aber die Volksoper nicht. Nach einem Luftangriff wurden das Dach sowie das Foyer und der Verwaltungsbereich stark beschädigt. Nach der Wiederherstellung 1945, die nur provisorisch war, war das Haus die Heimstätte der Städtischen Oper Berlins. Die Zerstörung des Zuschauerraums des Opernhauses in der Bismarckstraße begründete dies. Im Jahr 1961 zog die Deutsche Oper wieder zurück in die Bismarckstraße. Operetten- und Musicalaufführungen stehen seit diesem Zeitpunkt im Theater des Westens an der Tagesordnung. Karl Stracke, die Gebrüder Wölffler und Gebrüder Grabowsky leiteten bis zum Jahr 1978 nacheinander das Theater des Westens. Finanzielle Skandale und Haftbefehle spielten für das Aus der Direktoren eine gesonderte Rolle.
Eine Modernisierung und Sanierung des Hauses fand in den Jahren 1978 bis 1983 statt, wonach die Wiedereröffnung 1984 erfolgte. Ein sensationeller Welterfolg konnte 1988 mit den Stück ‚Porgy and Bess‘ erreicht werden, das von Götz Friedrich inszeniert wurde. Zu dieser Zeit war die Theater des Westens GmbH eine der modernsten Musicalbühnen Europas. Die GmbH war wegen ihrer Erfolge über mehrere Jahre ausgebucht und hatte eine Dauerauslastung von fast 100 %. Wegen der Wende sollte das Theater des Westens, zugunsten der drei Opernhäuser geschlossen werden. Im Jahr 1993 übernahm Helmut Baumann als Intendant das Theater, welches er aufgrund von geringen öffentlichen Zuschüssen und Einstellungsstopps im Jahr 1999 wieder verließ.
Immer tiefer geriet die ‚Gemeinnützige Betriebs-GmbH in die roten Zahlen. Georg Vierthaler wurde als Intendant und Geschäftsführer der Theater des Westens GmbH bestellt. Tarifrechtlich konnte der Berliner Senat im Jahr 2002 die GmbH veräußern. Neuer Inhaber ist seitdem der niederländische Musical-Konzern Stage Entertainment.
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