Beitrag zuletzt aktualisiert am 6. Juli 2024
Waren Sie schon mal am Schwielowsee? Der Ortsteil Geltow liegt direkt nebenan und bietet zudem den Besuch der alten Handweberei „Henni Jaensch-Zeymer“ mit Produktion von handgewebten Stoffen an alten Handwebstühlen. Wer in dem Museum Besucher ist, kann Wissenswertes und Möglichkeiten über die traditionelle Handwerkskunst erfahren und erleben.
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Museum für Handweberei im OT Geltow am Schwielowsee – Das alte Handwerk des Handwebens erleben.
Wer schon mal an einem alten Handwebstuhl gesessen hat, kann mit voller Überzeugung sagen, dass die Produktion der handgewebten Stoffe viel Geduld und Konzentration erfordert. Es sieht ganz einfach aus, ist es aber nicht. Denn, um die Produktion zu beginnen, müssen allein 2 Personen bis zu zwei Wochen eine gewisse Vorbereitungsarbeit leisten. Dazu gehört die Auswahl von Material und Farbe, die Bindung, die Webbreite und die Berechnung der Fadenzahlbestimmung.
Das Schären gehört mit zur Vorbereitung. Dabei wird eine sogenannte Schar von Kettfadenbänder parallel zueinander angelegt. Es ist eine spezielle Wickeltechnik, bei der das Kettfadenband nach einem bestimmten Muster angeordnet wird. Die entstehende Kette wird anschließend in den Webstuhl eingespannt. Im Anschluss daran erfolgt das Bäumen, bei dem die vorbereitete Kette nun auf den Kettbaum gewickelt wird. Bei der folgenden Einrichtung wird nun jeder Kettfaden in seine bestimmenden Schäfte gefädelt. In der alten Handweberei „Henni Jaensch-Zeymer“ werden die Spulen am Webstuhl per Hand oder maschinell gefertigt.
Handwerkskunst in einem aktiven Museum
Die Webstühle werden nicht nur für die Produktion eingesetzt. Besucher haben die Möglichkeit sich diese im Museum anzuschauen und viel Wissenswertes über die Geschichte und die alte Handwerkskunst zu erfahren. Das Museum bietet Ihnen die Ausstellung von 16 Webstühlen, die teilweise auch für die Herstellung von Webstoffen genutzt werden. Außerdem erwarten Sie Schautafeln, verschiedene Modelle und das Handwerksbuch des Hauses.
Da es sich hierbei um ein aktives Museum handelt, haben Sie die Möglichkeit den Fachleuten bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Dabei werden Ihnen die Vorgehensweise der Webtechnik und die Funktion des Webstuhls erklärt.
Tagesausflug in die Handweberei
Die Ortschaft allein ist ein Tagesausflug wert. Wer sich in der Handweberei bewegt, kann zugleich das Museum und den Leinenladen besuchen. In diesem Laden lassen sich handgewebte und weiterverarbeitete Erzeugnisse nicht nur ansehen, sondern auch käuflich erwerben. Neben HB-Keramik finden Sie dort auch u. a. Produkte von Lauchhammer.
Und vielleicht schauen Sie anschließend noch am Schwielowsee vorbei?
Nach einer Voranmeldung können Gruppen sogar an einer Führung durch die Handweberei teilnehmen und u.a. Wissenswertes über die Entstehung von Textilien erfahren. Anschließend wird den Besuchern ein Film über die bereits verstorbene Frau Jaensch gezeigt.
Romantisches Café im Webhof
Wer Lust auf einen Kaffee mit frischgebackenem Kuchen hat, sollte sich im Café im Webhof ein lauschiges Plätzchen suchen. Die Geschichte geht zurück bis in die Jahre 1750 und 1850. In dieser Zeit wurden die Gebäude erbaut und 1930 als denkmalgeschützt erklärt. Diese Historie greift das Café auf und Sie als Besucher haben nun dort die Möglichkeit, Kaffee, Limonaden, Kuchen und vieles mehr genießen zu können.
Wie entstand diese Handweberei?
Es ist nun schon über 80 Jahre her, dass Henni Jaensch-Zeymer bei der Gründung der Handweberei ihr ihren Namen verlieh. Die Produktionsnachfrage vergrößerte sich im Laufe der Zeit, sodass eine Erweiterung der Produktion erfolgte. Die Produktion wurde somit in den leer stehenden Gasthof in den Ortsteil Geltow verlagert. Seit 1987 wird Handweberei von der Inhaberin Ulla Schünemann geleitet, die eine Meisterin des traditionellen Handwerkes ist.
Museum für Handweberei “Henni Jaensch-Zeymer”
Inh. Ulla Schünemann
Am Wasser 19
14548 Schwielowsee OT Geltow
Tel 03327- 55 272
Internet: www.handweberei-geltow.de