Beitrag zuletzt aktualisiert am 6. Juli 2024
Hier können Sie wechselnde Vorführungen besuchen. Ein wenig kommt mir das Schillertheater wie die kleine Dirne von nebenan vor. Wenn es Zuhause nicht passt geht es hier zur Sache. Es ist schön, dass die Spielstätte so vielseitig nutzbar ist, nur hat sie diese stiefmütterliche Behandlung verdient?
Das aktuelle Programm finden Sie auf der Webseite die unten eingetragen ist.
Das Berliner Theatergebäude, Schiller Theater, ist im Ortsteil Charlottenburg-Wilmersdorf in der Nähe des Ernst-Reuter-Platzes in der Bismarckstraße zu finden.
Erbaut wurde das Schiller-Theater 1905 bis 1906. Der Theaterarchitekt Max Littmann setzte damals seine Pläne für die Schiller-Theater AG und die Stadt Charlottenburg um. Es entstanden drei Flügel: das Theatergebäude, die Gaststätte und der Mehrzweck-Saalbau.
Inhaltsverzeichnis Beitrag
Workshops für Schüler
Der Workshop für Schulklassen dient dem Einlassen auf die spielerische Erfahrung. Dabei sollten die Schüler vorab nicht auf das Opernwerk vorbereitet werden. In diesem Workshop spielt jeder Schüler eine Rolle aus der Oper. Auf diesem Wege können die Schüler den Inhalt und die Konfliktsituation des Werkes kennenlernen. Es werden Verkleidungen, Musikbeispiele und kompetente Anleitungen für die ganze Schulklasse geboten.
Die Probensituation eines Orchesters kann in einem einstündigen Workshop thematisiert werden. Kommunikative, organisatorische und spielerische Qualitäten werden in einer praktischen Übung vollzogen. Bevor die Schüler in die Probe gehen, findet ein Gespräch mit einem Musiker der Staatskapelle statt.
Pädagogische Ansätze im Schillertheater
Lehrer von Schulklassen haben die Möglichkeit an Einführungsgesprächen teilzunehmen und ihre Fragen zur Oper beantwortet zu bekommen. Nach dem Einführungsgespräch wird die Vorstellung besucht.
Die Staatsoper im Schillertheater bietet für pädagogische Fachkräfte und Studierende, Fortbildungen an. Dabei wird besonderes Augenmerk auf das szenisch-musikalische Spiel gelegt. Unterteilt sind die Fortbildungen in zwei Basiskurse, die sich jeweils auf ein bestimmtes Werk beziehen.
Es besteht außerdem die Möglichkeit die Fortbildung, Spielleiter/in im Musiktheater‘ mit einem Zertifikat der Staatsoper abzuschließen. Die Aufbaukurse I+II beinhalten Methoden der szenischen Interpretation. Probenbesuche oder Gespräche mit Künstlern können je nach Situation im Anschluss stattfinden.
Der Jugendklub der Staatsoper wächst stetig seit der Gründung 2008. Jeden Mittwoch treffen sich dort Jugendliche im Alter von 14-24 Jahren. Die Teilnehmer erhalten neben regelmäßigen Stimm-, Schauspiel-, Bewegungs- und Improvisationstrainings einen Einblick in das Operngeschehen.
In der Kompositionswerkstatt können Kinder ab 9 Jahren eigene musikalische Gedanken entwickeln, diese in Noten umsetzen und eigene Stücke komponieren. Der Komponist Jobst Liebrecht unterstützt die Kinder dabei. Am Ende der Werkstatt werden die entstandenen Stücke auf den Instrumenten der Musiker der Staatsoper vorgespielt.
Jugendliche ab 14 Jahren trainieren in der Kompositionswerkstatt musikalische Grundlagen und probieren als Ensemble verschiedene musikalische Formen. Es werden gemeinsame Stücke entwickelt, die jeweils auf den Instrumenten in wechselnder Besetzung gespielt werden. Das kreative Ferienprogramm wird durch Besuche von Orchesterproben und hauseigenen Tonstudios abgerundet.
Geschichtliches zum Schiller Theater
Das Schauspiel ‚Die Räuber‘ von Friedrich Schiller eröffnete am 01. Januar 1907 das Theater.
Das Gebäude diente damals schon von Juni 1921 bis Juli 1932 als zweite Spielstätte des Preußischen Staatstheaters Berlin, welches im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt seinen Sitz hatte. Mit einem Festakt am 02. Dezember 1933 wurde das Schiller-Theater dem Besitz der Stadt Berlin überführt. In den Jahren 1937 und 1938 fand ein umfangreicher Umbau statt. Die Fassade und der Zuschauerraum des Gebäudes wurden vereinfacht, mit dem Hintergedanken eine neue Sachlichkeit der 1920er Jahre zu schaffen. Schillers ‚Kabale und Liebe‘ spielte zur Wiedereröffnung im Jahr 1938. Das Bühnendach des Theaters wurde im September 1943 von Brandbomben getroffen. Das Gebäude wurde allerdings im November desselben Jahres bei einem Luftangriff vollständig zerstört.
Nach Plänen von Heinz Völker und Rolf Grosse wurde das Schiller -Theater in den Jahren 1950 und 1951 für die Stadt Berlin neu errichtet. Schillers ‚Wilhelm Tell‘ spielte zur Eröffnung am 06. September 1951. Das Schillertheater war nun die Hauptspielstätte der staatlichen Schauspielbühnen Berlin.
Eine erneute Schließung auf Beschluss des Senates von Berlin erfolgte 1993. Fest engagierte Mitarbeiter und Künstler, wie Bernhard Minetti, Erich Schellow und Sabine Sinjen wurden entlassen. Die Schließung löste Protest und Verbitterung aus, so erhielt der Kultur-Senator von Berlin Ulrich-Roloff-Momin den Ruf des ‚Schiller-Killers‘.
Das Maxim-Gorki-Theater bespielte die Bühne des Schillertheaters von Januar bis Oktober 2000. Auch wurde das Gebäude als Musical- und Gastspieltheater genutzt.
Seit 2010 wird die Staatsoper Berlin umgebaut. Während der Umbaumaßnahmen sind das Ensemble und die Staatskapelle im Schillertheater untergebracht und dient als Interimsspielstätte.
Komödie im Schiller Theater
Bismarckstraße 110
10625 Berlin
Tel.: 030 20354555
Internet: www.komoedie-berlin.de