Beitrag zuletzt aktualisiert am 6. Juli 2024
Gerade durch die Nähe zu Berlin hatte das Konzentrationslager Sachsenhausen bei Oranienburg ab 1936 eine gesonderte Rolle im KZ-System der Nationalsozialisten.
Es wurde selbst von Häftlingen aus den Emslandlagern als T-förmiges Gebäude mit 80 Zellen für Einzelhaft, Dunkelarrest und Massenunterbringung als Lagergefängnis errichtet.
Inhaltsverzeichnis Beitrag
- Kurzinfo Sachsenhausen
- Führungen in der Gedenkstätte und Konzentrationslager Sachsenhausen
- Was kostet der Eintritt in der Gedenkstätte und dem Konzentrationslager Sachsenhausen
- Informationen zur Gedenkstätte und Museum Konzentrationslager Sachsenhausen
- Nutzung Konzentrationslager Sachsenhausen nach dem 2. Weltkrieg
- Eröffnung Mahnmal und Gedenkstätte Sachsenhausen
- Wie komme ich zur Gedenkstätte / Museum Sachsenhausen in Oranienburg
Kurzinfo Sachsenhausen
Sachsenhausen diente als Ausbildungsort für KZ-Kommandanten und für das Bewachungspersonal im ganzen NS-Machtbereich. 200.000 Häftlinge wurden nach Sachsenhausen transportiert, wobei aber nur eine Registrierung von 140.000 erfolgte. Die Errichtung einer Massenerschießungsanlage fand 1941 statt. Dort wurden 13.000 bis 18.000 sowjetische Kriegsgefangene ermordet. Heute werden in der Gedenkstätte und dem Museum Sachsenhausen viele Informationen und Ausstellungsstücke aus der Zeit gezeigt.
Führungen in der Gedenkstätte und Konzentrationslager Sachsenhausen
Nach Voranmeldungen können Führungen über das Gelände der Gedenkstätte und in den Museen durch die museumspädagogische Abteilung durchgeführt werden. Hierbei werden Kosten insbesondere bei Schulklassen im Gruppentarif abgerechnet.
Für Gruppen bis zu 15 Personen liegt der Gruppentarif bei 15€ ,(Preise Stand 08/2014) bei Gruppen bis zu 30 Personen bei 25€.
Bei öffentlichen Führungen belaufen sich die Kosten auf 14 €, 12 € ermäßigt pro Person.
Für intensiveres Lernen dienen Projekttage oder auch Workcamps in den Sommermonaten. Junge Menschen aus verschiedenen Ländern kommen während des Workcamps zusammen und verbinden historisches Lernen mit praktischen Pflege- und Erhaltungsarbeiten an diesem historischen Ort.
Alle notwendigen Informationen erhalten Einzel- oder Gruppenbesucher im Besuchsinformationszentrum. Dort wird über die Vielschichtigkeit und die dezentralen Ausstellungen am ehemaligen KZ- Lager Sachsenhausen informiert.
Die ganze Geschichte des KZ-Lagers wird in verschiedenen Dokumentationsfilmen im Kinosaal der ehemaligen Wäscherei gezeigt. Dort können auch andere Filme für Projekte und Führungen ausgeliehen werden.
Was kostet der Eintritt in der Gedenkstätte und dem Konzentrationslager Sachsenhausen
Der Eintritt für die Gedenkstätte und das Museum Sachsenhausen ist frei. Die Besichtigung kann ganzjährig erfolgen, wobei das Museum, das Archiv und die Bibliothek jeweils montags geschlossen sind.
Informationen zur Gedenkstätte und Museum Konzentrationslager Sachsenhausen
Im KZ-Sachsenhausen waren mehr als 200.000 Menschen aus 40 verschiedenen Nationen inhaftiert. Zunächst waren es politische Gegner des NS-Regimes, dann Angehörige minderwertiger Gruppen, wie Juden, Homosexuelle oder Zigeuner. Ab 1939 wurden zunehmend Bürger der besetzten Staaten Europas inhaftiert.
Durch Hunger, Misshandlungen, Zwangsarbeit und Krankheiten kamen mehrere Zehntausend im KZ- Lager um. Wiederum wurden andere Opfer systematischer Vernichtungsaktionen. Allein im Herbst 1941 wurden 12.000 Kriegsgefangene ermordet. SS-Männer, die an den Ermordungen beteiligt waren, erhielten anschließend einen Italien-Urlaub. Durch die Folgen medizinischer Experimente starben weitere Häftlinge. Für die Testung der Medikamentenwirkung, wie Hepatitis B, wurden sogar Kinder infiziert, um die Veränderung der Leber zu beurteilen.
Nutzung Konzentrationslager Sachsenhausen nach dem 2. Weltkrieg
Im Sommer 1945 diente das Lager als Übergangs-Lazarett für ehemalige Häftlinge und andere Opfer des Krieges, die wegen ihres Gesundheitszustandes nicht in ihre Heimat zurückkehren konnten. Das Gelände des ehemaligen KZ-Sachsenhausen wurde ab August 1945 von der sowjetischen Militäradministration als Speziallager Nr.7 verwendet.
Es erfolgte die Unterbringung von Sozialdemokraten, NS-Funktionären, Wehrmachtsangehörigen, Jugendlichen, Gegner der neuen politischen Ordnung und zum Teil völlig willkürlicher Verhafteter. Es folgte die Umbenennung von Speziallager 7 auf das Speziallager 1, welches 1948 von der DDR geschlossen wurde. Die kasernierte Volkspolizei nutzte das Gelände ab 1950 teilweise als Kaserne.
Eröffnung Mahnmal und Gedenkstätte Sachsenhausen
Im April 1961 wurde darüber entschieden, dass die Originalbauten nicht erhalten bleiben, sodass eine nationale Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen erbaut und eingeweiht wurde. Seit 1993 sind die Gedenkstätte und das Museum ein Teil der Stiftung ‚Brandenburgische Gedenkstätten‘.
Seit 2006 hat die Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg auf dem Gelände des ehemaligen SS-Truppenlagers ihren Platz gefunden. Dabei handelt es sich um ca. ein Viertel des Lagers, welches ein integraler Bestandteil des Konzentrationslagers Sachsenhausen war.
Heute versteht sich das ehemalige KZ-Lager als sogenannter ‚offener Lernort‘. Dieser Ort bietet den Besuchern vielfältige Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit der Geschichte. Nach der Sanierung und Neugestaltung wird dem Besucher in 13 Ausstellungen die konkrete Geschichte des jeweiligen historischen Ortes als Leitidee mit einer thematischen Darstellung näher gebracht. Im neuen Museum wird mit temporären Ausstellungen das Konzept ergänzt.
Das Museum Sachsenhausen ist nun ein europäischer Ort der Trauer und wird ein Ort des Gedenkens bleiben.
Wie komme ich zur Gedenkstätte / Museum Sachsenhausen in Oranienburg
Anfahrt öffentliche Verkehrsmittel:
S-Bahn S1 Haltestelle Oranienburg (zusätzlich 25 min Fußweg oder Bus 804)
Bus: 804 Haltestelle Gedenkstätte
Eintritt frei