Beitrag zuletzt aktualisiert am 6. Juli 2024
Wir haben heute eine Radtour zum Landschaftspark Pfaueninsel unternommen. Hierbei handelt es sich um einen wunderschönen, wie schon der Name sagt, auf einer Insel gelegenen Park, in dem die Pfauen leben und dieses weithin kundtun.
Die Pfaueninsel wurde 1795 angelegt und ist heute als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Im Schilf und auf der ruhig gelegenen Insel wohnen selten gewordene Vogelarten. Auf einem Spaziergang durch den vom Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné in seine letzte Form gebrachten Park, sind verschiedene Sehenswürdigkeiten zu entdecken.
Aber erstmal von Anfang an.
Ausflug zur Pfaueninsel bei Berlin
Unsere Radtour begann klassisch mit dem Kampf im Berliner Stadtverkehr. Der wird bei uns durch unsere große Maus, 8 Jahre alt, erschwert. Also sind wir unter Ausnutzung aller Radwege und Bürgersteige die Bismarkstraße hoch bis zum Messedamm gefahren. Diesem sind wir gefolgt und am allseits bekannten Kronprinzessinnenweg angekommen.
Auf einer Strecke von gut 6 km Länge kämpfen hier Inlineskater, Speedskater, Radfahrer und Jogger gemeinsamen gegen die Zeit, überflüßige Pfunde oder den inneren Schweinehund. Der Weg ist zwar wegen der direkt nebenan verlaufenden Avus relativ laut, aber der Asphaltweg wird vom Bäumen, Sträuchern und einem Wald umfasst.
Als wir die Streetfighter des Kronprinzessinnenwegs hinter uns gelassen hatten, kamen auf der linken Seite die richtigen Streetfighter mit ihren Motorrädern in Sicht. Wir waren an der Spinnerbrücke an der sich die Mopedfahrer mit ihren dicken Kisten zum Vorzeigen treffen.
Da wir andere Ziele hatten, ließen wir die Brücke zügig links liegen und landeten am Strandbad bzw. S-Bahnhof Wannsee. Hier war Saison bedingt noch nicht viel los. Allerdings gab es an der Bushaltestelle die Pfaueninselbesucher, die sich für Bus und Bahn entschieden hatten.
Der Bus fährt vom Bahnhof Wannsee bis zum Fähranlegeplatz der Pfaueninsel.
Nachdem wir noch ein Stück die Königsstraße runtergefahren waren, zeigte ein Pfeil nach rechts in Richtung Pfaueninsel. Ab hier wurde es wieder ähnlich grün wie auf dem Kronprinzessinnenweg nur dass kein Verkehr mehr zuhören war.
Zwischendurch überholte uns noch der BVG Bus, der rücksichtsvoll die Betonstraße entlang rollte.
Is ja im Berliner Verkehr och nich mehr alltäglich. 🙂
Als wir an der Anlegestelle ankamen, war wie sollte es anders sein, die Fähre kurz vor dem Ablegen und wir mussten sie in Erwartung eines längeren Zwischenstopps fahren lassen.
Ich wurde enttäuscht. Innerhalb kürzester Zeit warf der Fährmann die Leute auf der anderen Seite raus und setzte wieder zu uns über.
Das lief doch…
Die Pfaueninsel
Auf der Insel angekommen, waren wir erstmal leicht planlos. Also ab zur großen Wegbeschreibung und schauen, wo es lang geht.
Wir entschlossen uns einen Abstecher nach links in Richtung neogotischem Schloss zu machen. Der Weg war mit Bögen, an denen Weinreben wuchsen, gesäumt und jetzt kam langsam Entspannung auf.
Die Pfauen schrien und da wir wohl genau zur Balzzeit auf der Insel waren, gaben die männlichen Pfauen ihr Bestes, um die Damen mit ihrem beeindruckenden Rad so richtig den Hof zu machen.
Neben Leuten wie uns, die einfach den Park mit dem Grün und den alten Gebäuden genossen, gab es auch Freunde der Vogelwelt, die mit Feldstechern und richtigen Fernrohren die Vögel beobachteten.
Als Nächstes liefen wir auf dem Weg, der Fähre abgewandten Seite zur Meierei und dem holländischen Haus, welches früher als Kuhstall genutzt wurde, entlang. Das ist der nördlichste Punkt der Insel.
Unsere semiprofessionellen Blicke sagten uns, dass das Holländerhaus heute als Pferdestall genutzt wird. Die Meierei wird momentan restauriert. Also gingen wir auf der anderen Seite der Insel in Richtung Fährhafen zurück.
Kurz hinter der Meierei Insel einwärts war am Ende einer Wiese ein griechisch aussehendes Gebäude zu sehen. In der Karte war dieses als Luisentempel ausgezeichnet. Der Tempel stand ursprünglich bis 1829, bei uns um die Ecke im Schloss Charlottenburg.
Dort hätte der och jut hin jepasst, find ick. Ejal jetzt issa da und solls och bleibm.
Nachdem wir ja nun schon eine Weile unterwegs waren, musste ein Kaffee her. Die Wegbeschreibungen offerierten uns an der Liegewiese ein Café und was soll ich sagen, das Schild sagte die Wahrheit.
Die Wiese sah toll aus. Grün, frisch gemäht und nicht zu voll. Wir hatten extra für die Tour eine Picknickdecke eingepackt, einen Kuchen gebacken und der wurde jetzt auch mit dem sehnlichst erwünschten Kaffee zusammen vertilgt.
Nach dem kleinen Picknick machten wir uns so langsam auf den Rückweg zur Fähre.
Wir haben so einiges ausgelassen, so sind wir nicht an der neugotischen Brücke und dem Vogelhaus vorbeigekommen, aber so haben wir einen Grund noch mal vielleicht zum Ende des Sommers vorbeizuschauen und uns den Rest von der Pfaueninsel anzuschauen.
Nachdem wir von der Fähre runter sind, haben wir uns die Fahrwege der Rundfahrschiffe der Sternflotte angeschaut und festgestellt, dass man von der Pfaueninsel bis zum Schloss Charlottenburg mit dem Schiff fahren kann.
Da wir doch ein wenig geschafft waren, sind wir nur noch mit den Fahrrädern zum S-Bahnhof Wannsee gefahren und mit der S-Bahn bis nach Charlottenburg zurück.
Nun die S1 und S7 fahren ja einmal quer durch Berlin, also können auch Sie mit der S-Bahn und dem Rad einen schönen Tag an der Pfaueninsel verbringen.
Viel Spaß
Bildquelle: Berliner Freizeit Tipps