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Sehenswürdigkeiten und Freizeitangebote in Berlin
21. Oktober 2022
Die Ausstellung geht Projekten, Debatten und Politiken der Migration in die Kolonialmetropole Berlin nach. Im Mittelpunkt stehen die komplexen Lebensrealitäten und Widerständigkeiten von Menschen, die im Rahmen des Kolonialismus und trotz rassistischer Benachteiligung und Ausgrenzungen kamen und Berliner:innen wurden.
Bereits im 19. Jahrhundert entwickelte sich das Deutsche Reich als imperialer Staat zur Migrationsgesellschaft. Im Zusammenhang mit dem Kolonialismus kamen Menschen nach Berlin, obwohl die Einwanderung aus kolonialisierten Regionen nie vorgesehen war. Für diese Migrant:innen gab es keine einheitlichen Regelungen zum Aufenthaltsrecht oder zur Staatsangehörigkeit, viele verstanden sich jedoch als Reichsangehörige. Ohne deutsche Staatsbürgerschaft waren sie von behördlicher Willkür abhängig und stets von Ausweisung bedroht. Trotzdem blieben viele, bauten sich hier ein Leben auf und wurden Teil der Berliner Gesellschaft. Ihren Geschichten, Lebensrealitäten und Widerständen geht die Ausstellung nach und verdeutlicht, dass Berlin schon vor und auch nach Deutschlands formaler Kolonialherrschaft von 1884 bis 1919 eine Kolonialmetropole und Migrationsgesellschaft war.
Das FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum und das zivilgesellschaftlich getragene Projekt „Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt“ haben für diese Ausstellung zusammen geforscht, debattiert und gestaltet. Die Beteiligten regen einen neuen Blick auf Berlin an, Kolonialismus und Migration als untrennbare Bestandteile unserer Geschichte und Gegenwart zu begreifen.